Land Rover Defender 110 Td5, Santana PS-10, Toyota Land Cruiser HZJ78
Datum: Montag, Januar 17 @ 21:27:44 CET
Thema: OFF ROAD :: Aktuelle Ausgabe 2

Land Rover Defender, Santana PS-10 und Toyota Land Cruiser HZJ 78 sind Geländewagen pur. Allein ihr Anblick lässt Fernweh aufkommen. Die letzten Offroad-Abenteurer im Vergleich.



Diese Dinosaurier begeistern Vater und Sohnemann gleichermaßen. Wenn der Land Rover Defender oder der legendäre Toyota Land Cruiser J7 am Küchenfenster vorbeirollen ist Mamas Suppe vergessen. Der Duft des Dschungels und der Wüsten weht durchs gekippte Fenster in die Stube. Den Defender hat die TV-Serie Daktari in deutsche Wohnzimmer gebracht, den Land Cruiser J7 kennt man durch Afrika-Reportagen und - in UN-weiß - aus den Nachrichten. Im Windschatten des Defenders macht sich nun noch ein Heavy-Duty-Offroader daran, die Herzen abenteuerlustiger Deutscher zu erobern: Der Santana PS-10.
Von weitem ist der Spanier kaum vom traditionsreichen Briten zu unterscheiden. Und selbst Defenderfahrer heben die Hand zum Gruß - um erst beim Anblick der Doppelscheinwerfer des Santana zurückzuzucken.
Auch wenn er gar nicht so aussieht: Der Santana PS-10 ist neu. Seit zwei Jahren fertigt Santana Motor S.A. neben dem Suzuki Jimny und dem Vitara auch einen eigenen Offroader: den PS-10. Die Ähnlichkeit mit dem Land Rover kommt nicht von ungefähr: 1959 begann Santana den Landy in Lizenz zu produzieren. Bei der Neuentwicklung des eigenen Geländewagens hat man sich stark am Defender orientiert. So stark, dass man auch die - für den britischen Linksverkehr - rechts angeschlagene Hecktüre übernommen hat. Sogar die Landy-typisch bis hinter die Vordersitze ansteigende Dachlinie haben die Spanier übernommen. Nicht allerdings die charakteristischen Lüftungsklappen unter der Frontscheibe.
Ein echter Kasten ist auch der Land Cruiser HZJ 78. Toyota Deutschland hat ihn nicht mehr im Programm, dafür aber der Geländewagenspezialist Extrem. Je näher man dem Land Cruiser kommt, desto mehr hebt er sich von den anderen beiden ab. Die kantige Haube, die steil stehende und ungewölbte Frontscheibe besitzt auch der Japaner. Hinter der Fahrertüre geht es jedoch reichlich ungewöhnlich weiter: Wo bei Land Rover und Santana Türen für die Fondpassagiere aufschwingen, gibt's bei Toyota nur Blech; Blech und zwei Schiebefenster. Für den Sonntagsausflug mit Schwiegermama taugt der Toyo nicht. Die Rücksitzbank muss man über die Beifahrertüre und die umklappbare, zweisitzige Beifahrersitzbank entern. Ebenfalls auffällig: der lange Hecküberhang. Einer der Einsatzzwecke des 78er ist schließlich auch der eines Truppentransporters mit zwei quer zur Fahrtrichtung eingebauten Bänken im Heck. Doch Toyota wäre nicht Toyota, wenn sich die Ingenieure nicht auch beim Sechssitzer eine Möglichkeit ausgedacht hätten, einigermaßen bequem auf die Rückbank zu gelangen. Die Beifahrerbank rutscht und klappt nicht nur nach vorne, sie dreht sich auch zur Seite. So kann man mehr oder weniger elegant in den riesigen Innenraum (Laderaumlänge 1,4 bis 1,9 m) schlüpfen.
Den Begriff Armaturenbrett nehmen alle drei Testkandidaten wörtlich. Schicke Zierleisten oder edle Oberflächen gibt es bei ihnen nicht - hier zählt die Zweckmäßigkeit. Gerade der Defender mit seinen Lüftungsklappen, der schwergängigen Lüftungsbedienung an der Seite des Instrumententrägers, dem riesigen Zweispeichen-Lenkrad und der eigenwillig nach links versetzten Sitzposition versprüht den
Charme eines Oldtimers. Einen Drehzahlmesser besitzt der Brite nicht, dafür aber - ab dem Ausstattungsniveau S - serienmäßig elektrische Fensterheber und auf Wunsch sogar Sitz- und Frontscheibenheizung (540 Euro). Solchen Luxus kennt der Toyota-Eigner nicht. Dafür hat der HZJ (optional) die leistungsfähigste Klimaanlage und die beste Sitzposition.
Einen Hauch von Modernität packt Santana in den Innenraum des PS- 10. Das Armaturenbrett spendet der Suzuki Samurai, die Lenkstockhebel der Ford Transit und das Lenkrad stammt aus der Nutzfahrzeugsparte von Mercedes-Benz. Als Einziger bietet der PS-10 einen Drehzahlmesser und - man lese und staune - eine On-Board-Fehlerdiagnose. Der orange Knopf hinter dem Blinkerhebel startet das Auslesen des Fehlerspeichers. Gespeicherte Meldungen werden per Blinksignal angezeigt. Das mitgelieferte Handbuch übersetzt den Blinkcode. Auch eine manuelle Löschung des Fehlerspeichers ist möglich. Sehr gewöhnungsbedürftig: Die hakelige Schaltung des PS-10. Durch die S-Form des Schaltknüppels erfolgt der Gangwechsel nicht nur in einer Ebene (von vorn nach hinten), sondern auch von oben nach unten.... mehr in OFF ROAD 2/2005



Dieser Artikel kommt von OFF ROAD :: Das 4x4-Magazin für die Freiheit auf Rädern
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